Weekly Planet vom 19.10.2017

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Ich war am Sonntag bei Lorde. Es war ein schönes und bewegendes Konzert, wenn ich ihre Texte gekannt hätte wäre es wohl noch besser gewesen. So durfte ich einer Horde Teenagern dabei zuschauen wie sie bei den Texten über Depressionen und dergleichen lautstark mitgesungen haben. Dann habe ich überlegt, wann ich mir das letzte Mal so richtig die Seele aus dem Leib gesungen habe und musste an ein Modern Baseball Konzert im Lido denken. Das war wunderbar. Leider macht die Band erst einmal Pause, wer weiß ob ich das noch mal erleben darf. Generell ist mir aufgefallen, dass ich momentan nicht viel Musik habe mit der ich mich auf diesem einfachen und emotionalen Level verbinde. Da sind keine Songs die ich unterwegs mitsinge, also habe ich meinen alten MP3-Player wieder abgestaubt und höre jetzt wieder etwas mehr Musik als Podcasts unterwegs.

Diese Woche gibts wieder Musik, ein paar Links und vielleicht noch was anderes. Das steht jetzt noch nicht fest. Lasst euch überraschen!

Das Übliche

Die Weinstein Sache, #metoo und viele andere Dinge sind momentan ganz oben auf allen Listen. Persönliches „Highlight“ war ein Interview mit Woodie Allen in einem Berliner Schundblatt, so eines wie es die Ärzte besingen. Er nannte die Sache „traurig“ und beklagte, dass sich Weinstein damit seine Karriere kaputt mache. Schon traurig, dass er es nicht einmal geschafft hat das Verhalten zu verurteilen. Was ist euer Lieblingsfilm von Mr. Allen? Übrigens macht Salwa Houmsi weiter Nägel mit Köpfen. Ist das komisch wenn ich sage, dass da Stolz mitschwimmt? Die Frau ist so cool. Nick Hanover erzählt von seiner Familie und spricht darüber nie aufzuhören wütend zu werden, wenn Missbrauch im Raum steht. Sarrah Polley erzählt von den Männern, die Frauen in Hollywood so treffen. Sollten die Menschen, die grapschen und vergewaltigen beim Namen genannt werden? Und was passiert mit den Frauen die sich trauen diesen Schritt zu gehen? „Your were young and he has power, the story writes itself.“ Und, um das Thema für diesen Moment zu beenden, hier ist Laurie Penny mit einem Essay über Consent.

Get Your Gun sind eine feine dänische Band. Sehr ruhig und dabei immer bedrohlich. Ich schätze Mensch muss Fan der Stimme sein, aber trotzdem lohnt es sich mal reinzuhören und ein wenig in den düsteren Geschichten zu verschwinden.
Nebenbei werden in Katalonien Freiheiten beschnitten und in Puerto Rico finden die Menschen zueinander. Vor kurzem habe ich Tony Clark von Prawn interviewt und er meinte die Welt würde an einer Kreuzung stehen. Das scheint in so vielen Aspekten zu stimmen. Mal schauen wo es lang geht!
Hier spricht eine schwarze Frau darüber eigentlich ein „Metalhead“ zu sein und wie das mit den Erwartungen an ihre Persönlichkeit kollidiert. Mary Beard spricht darüber wie Dokumentationen von mehr als nur einer Person produziert werden. Womit wir wieder bei der Sache mit den prominenten Persönlichkeiten mit beschissenen Ansichten wären. Ich glaube die Bücher von Nassim Nicholas Taleb werde ich erst Mal nicht weiterempfehlen. Ist sowas okay, also dass ich das überschwappen lasse? Ich kann wahrscheinlich nicht wirklich was dagegen tun, weil das meine Meinung zum Menschen beeinflusst, wenn ich lese was er für stinkendes Zeugs von sich gibt. Zoe Quinn spricht hier über Anschuldigungen und wie damit umgegangen werden kann. Angenehm betitelt: „The Value Of Just Shutting The Fuck Up Sometimes„.

Nehmt euch die zehn Minuten für das Video und hört danach diese fantastische Podcast Serie über Container.Wo wir gerade bei Podcasts sind, dieser Newsletter empfiehlt fantastische Shows, regelmäßig und weit entfernt von der üblichen Kost.

Und dann sind da noch Comics. Comics die übrigens meiner Meinung nach gerne politisch sein dürfen. Für mich sind Comics ein Medium, dass sich für Meinungen eignet. Weil Meinungen auch Kacke sein können, kann ich vollen Herzens sagen wie schlecht ich Dinge wie „Alt-Hero“ finde. Comics gegen „Social Justice Warriors“ zu zeichnen, hat für mich keinen Wert. Die können das machen, aber sie sollen dabei bitte nicht die Menschen die ich gerne lese vertreiben. Diese absolute, panische Angst vor Veränderungen erscheint mir absolut absurd. Interessant finde ich dabei, dass ich kein Problem damit hätte wenn diese Leute verschwinden würden, die diesen Scheiß produzieren. Ist das Doppelmoral oder okay, weil wir hier von hasserfüllten, frauenfeindlichen, xenophoben Menschen sprechen? Ich sage letzteres.

So, bleibt tapfer, hört gute Musik, gönnt euch was schönes, hört zu und helft. Sprecht anderen Mut zu und glaubt ihnen. Und hey, lest euch die anderen Sachen durch die wir hier so machen. <3

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