Weekly Planet am 10.12. – Große Augen

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Sonntag. Es ist verdammt kalt da draußen, hier ist es angenehm: Warme Socken, dicker Pulli, gute Musik, das komplette Programm eben. Ich habe die Woche über eine Menge Links gesammelt, es gibt ein paar coole und nicht so coole Trailer und dann schauen wir mal was der Weekly Planet am Wochenende so zu bieten hat! Oh und es gibt einen ganz spezifischen Trailer, einen für Battle Angel Alita. Da hab ich durchaus ein paar Gedanken zu…

Hände über dem Kopf zusammen, in die Knie gehen und abspringen.

Springen: Von Link zu Link

Net Neutrality ist in den USA, neben Krankenkassen, Steuerpaketen und vielen anderen Dingen ein heißes Thema. Hier ist das nicht ganz so groß, aber Vodafone verkauft trotzdem extra Pakete, in denen dann entweder Musik oder Chat nicht aus Datenvolumen drückt. Da damit geht es los, es folgen extra Pakete für Streaming im häuslichen Internet und dann ist der Untergang nicht mehr weit entfernt. Hier fasst ein Professor die Sache ganz gut zusammen.
Verschlüsselt ihr eigentlich eure Emails? Und warum ist E-Mail eigentlich nicht von alleine verschlüsselt sondern erfordert so viel extra Krams? Kann Outlook eigentlich Emails verschlüsseln? Zeit für einen Schritt in die richtige Richtung. Ich würde gerade lieber Jazz Jackrabbit spielen, ganz klar aus nostalgischen Gründen und ich weiß gar nicht ob das alleine überhaupt Spaß macht.

Zwischenstand

Terry Crews, seine Anschuldigungen und die Tatsache, dass er nicht ernst genommen wird. Wie sollen wir mit den Werken von Menschen umgehen, gegen die Anschuldigungen bezüglich sexueller Übergriffe im Raum stehen? Bei Consequence of Sound werden Bands wie Brand New und Pwr Bttn nicht in Bestenlisten aufgenommen. Ich finde das aktuelle Album von Brand New fantastisch, Songs wie Same Logic/Teeth haben mich durchs Jahr begleitet, ehren kann ich die Band dafür aber gerade nicht. Die New York Times fragt sich ähnliche fragen. J.K. Rowling verteidigt Johnny Depp und verliert in meinen Augen eine Menge Punkte. Ähnlich wie bei Musik ist die Frage nach der Trennung als Fan durchaus wichtig und unglaublich schwer. Women Write About Comics bietet einen „fandom severance spell“, um sich als Fan von einer Sache zu trennen. Einen Versuch ist es bestimmt wert.

Take your candles and matches out into the middle of your stream. First face one way, (away from the flow of either water or wind) as you think of what you value about the story. Then face the other (so you face the same way as the water flows or the wind blows), as you fix in your mind the fact that the franchise has moved on. Light your match, and set the flame to the wick that connects the candles. One candle is you, and the other is the property. This is a corporate entity, and it doesn’t represent what’s precious to you. As the flame burns through the connective wick, let your thoughts dwell as they please. You’re letting go, so don’t control yourself.

Dip both wicks in the water to extinguish them, or blow them sharply if you’re using air flow instead of water. Let the water wash away regret, bitterness, and your reflexive need to engage without integrity. You’re free. The fandom survives, the publishing continues, the wheel still turns. But it’s not your world any more.

What remains is the strength the story gave you in the first place.
Claire Napier

Zeit für Listen

Das Ende des Jahres ist gekommen und überall werden Listen geschrieben. Mal sind es die 500 besten Videospiele. Anderswo werden Bücher auf wundervolle Weise empfohlen, NPR hat hier wirklich den Dreh raus. The Alternative bietet das beste was der November zu bieten hatte. Es gibt sogar eine „Master-List“ zu Büchern, zusammengestellt auf largehearted boy . Dann werden Filmlisten erstellt und wir werden natürlich auch liefern. Wann und wo, das klüngeln wir noch aus. Den Anfang macht die kommende All You Can Eat Show am Mittwoch den 13.12.17, wir haben einen Gast, zwei Stunden Zeit und ne Menge Musik im Rucksack.

Außerdem

Patreon ändert ne Menge. Ich bin kein Fan davon, wirklich nicht. Ich habe mir ein persönliches Limit von 10€ pro Monat gesetzt, die Gebühren und die Art und Weise wie Patreon sie erhebt, heben das ohne weiteres auf 13-14€ an. Das sitzt nicht gut in meinem Magen. Viele Künstlerinnen verlieren Support und ich habe noch keine Begründung gelesen, die so nachvollziehbar ist, dass ich das für mich okay finden kann.
Zainab Akthar (Short Box, Comics and Cola & Critical Chips) gehört jetzt zum Peow Mutterschiff. Hier ist ein sehr gutes Interview mit allen Beteiligten. Trotz Amazon bleiben unabhängige Buchläden in den USA stark. Diese japanische Graffiti Künstlerin ist super cool. Amerikanische Privatschulen sind Schund und bringen ihren Schüler*innen Schund bei. Dieser Artikel über eine Teenagerin wird von eben dieser kommentiert und bekommt dadurch einen neue, tolle Tiefe. Every Frame A Painting ist nicht mehr. Bummer.

Hypemachine

Ich würde behaupten, dass Battle Angel Alita mir am Herzen liegt. Es ist ein faszinierender und sehr düsterer Manga von Yukito Kishiro. Hier geht es um Ido, der Überreste eines Menschen findet, das Gehirn funktioniert noch, und, weil das alles die Zukunft ist, kann er die Überreste einfach mit einem mechanischen Körper verbauen und, voilà, Alita ist neu geboren. Benannt übrigens nach Idos Katze die vor kurzem gestorben ist. Von hier an begleiten wir Alita durch allerlei Abenteuer. Sie wird Kopfgeldjägerin, lernt, dass sie früher jemand anderes war und muss eine eigene Identität finden. Es geht um Rache, Liebe und das Verlangen nach der fernen Himmelsstadt Zalem, das Leben auf dem Schrottplatz ist für kaum jemanden genug. Und ja, Alita hat große Augen. Das hier ist ein Manga. Da gehören große Augen nun mal dazu. Sieht ihr Gesicht deshalb komisch aus? Nope, hier passt es ganz natürlich, weil alle etwas anders aussehen und weil es Zeichnungen sind. Wenn sich alle technisch modifizieren können, dann sehen alle eben etwas anders aus. Aber in dem Trailer? Urgs, es sieht aus wie ein Versuch einen Anime nachzustellen, ihre Andersheit durch die Augen darzustellen erscheint mir nicht ganz richtig. Reichen die mechanischen Arme nicht aus? Die Augen erscheinen hier wie ein Klischee und weniger wie ein berechtigtes Mittel.
Alita sieht gruselig aus. Ido (Christoph Waltz) hat zu kurze Haare und ich finde, dass sie zu viele Stränge auf einmal in den Film pressen. Der Trailer zeigt mindestens zwei Geschichten, die meiner Meinung nach jeweils einen eigenen Film bekommen könnten. Die Story um Hugo ist herzzerreißend und sehr düster. Die Themen rund ums Erwachsenwerden und den Traum nach dem Paradies sind im Manga innerhalb eines Bandes umgesetzt. Der gehirnfressenden Makaku, er ist der Typ mit den schlangenähnlichen Metallpeitschen die aus seinen Händen kommen, ist ein wiederkehrender Bösewicht. Seine Geschichte könnte auch gut einen eigenen Film bekommen. Vielleicht ist es gut, dass sie sich effektiv an den ersten beiden Bänden orientieren. Ich hoffe sehr, dass sie dabei bleiben. Zalem ist zu umfangreich, um das auch noch einzubringen. Ach ich weiß nicht genau. Wenn die Augen nicht so komisch wären und der Film einen Ticken kälter und düsterer rüberkommen würde, ich könnte mich vor Freude kaum im Zaume halten. Der Schrottplatz kam mir nie wie ein warmer Ort vor, hier passiert unglaublich viel Gewalt. Im Trailer sah das nach einem typischen Marktplatz aus. So bin ich ziemlich skeptisch, muss aber auch meinen Hut ziehen. Die blumigen Arme, die zwei verschiedenen Arten von Körper Alitas, die sich schon im Trailer blicken lassen; der Blick für Details ist beeindruckend. Hier ist bestimmt viel Liebe zum Material im Spiel, aber diese Augen…

Was denkt ihr? Das wars mit der Sonntagszeitung. Genießt auch die kalten Abende, sie erlauben warmen Tee und Kuchen oder gleich nen Glühwein. Das Cover Bild stammt von Daniel Rotaru.

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