SPACE OPERA VON CATHERYNNE M. VALENTE

In Bücher zum Lesen by LeleLeave a Comment

Was für ein Spaß. Space Opera ist ein schamloses, unterhaltsames, lustiges Buch mit einem harten Kern. Space Opera ist abgefahren und mir fällt keine gute Übersetzung für „stupid“ ein die passt. Dumm ist das Buch nämlich ganz bestimmt nicht, aber absurd, durchgedreht und so bis oben hin gefüllt, dass es beinahe platzt.

Thus began the Sentience Wars, which engulfed a hundred thousand worlds in a domestic dispute over whether or not the dog should be allowed to eat at the dinner table just because he can do algebra and mourn his dead and write sonnets about the quadruple sunset over a magenta sea of Sziv that would make Shakespeare give up and go back to making gloves like his father always wanted. It did not end until about . . . wait just a moment . . . exactly one hundred years ago the Saturday after next.

When it was all done and said and shot and ignited and vaporized and swept up and put away and both sincerely and insincerely apologized for, everyone left standing knew that the galaxy could not bear a second go at this sort of thing. Something had to be done. Something mad and real and bright. Something that would bring all the shattered worlds together as one civilization. Something significant. Something elevating. Something grand. Something beautiful and stupid. Something terribly, gloriously, brilliantly, undeniably people.

Now, follow the bouncing disco ball. It’s time for the chorus.

Den Rest des Auszuges könnt ihr bei tor.com lesen.Aus Catherynne M. Valentes SPACE OPERA

Folgende Idee: Intergalaktische Konflikte werden mit Hilfe des Metagalactical Grand Prix ausgetragen. Eine Art Eurovision Song Contest entscheidet die wirtschaftliche Rangordnung der teilnehmenden Spezies. All das als Alternative zu ewigen planetenvernichtenden Kriegen und der Dunkelheit des endlosen Nichts, das sich Weltraum nennt. Die Erde ist zum ersten Mal dabei. Aber nicht einfach so, weil es Spaß macht und cool ist. Nein, die Teilnahme und der hoffentlich damit verbundene Erfolg entscheiden, ob die Erde und die Menschen danach noch existieren. Sie sollen mit ihrem Lied nämlich beweisen, dass sie eine denkende, fühlende Spezies sind, die es wert ist zu überleben. Die einen mögen es schade nennen, die anderen finden es richtig, dass in dieser Situation die rettenden Menschen zwei alte, inzwischen weniger erfolgreiche, selbstverständlich halbwegs zerstrittene Glamrocker sind. Was soll da noch schiefgehen?

An dieser Stelle kann ein Mensch sagen: „Ha, wie blöd!“ und aussteigen. Voll okay. Oder aber: „Ha, wie blöd, das ist ja so cool, her damit.“ Und dann wird die zweite Person belohnt, denn Catherynne M. Valentes Space Opera ist alles was ihr euch vorstellt, wenn ihr daran denkt was in einem solchen Rahmen passieren könnte. Habt ihr alles? Verdoppeln. Mindestens. Space Opera ist so voll mit großartigen, abgefahrenen Ideen und Beschreibungen von vollkommen absurden Wesen und ihren Angewohnheiten. Denn das Leben ist absurd, unrealistisch und wunderbar.

Aber keine Sorge, Space Opera ist nicht nur Glitzer und Popkorn. Valente schafft es immer wieder eine ernste Note einzufügen. Als Decibel Jones, besagter nicht mehr ganz erfolgreicher Glamrocker, von diversen Geheimdiensten belagert wird, weil er ausgewählt wurde um die Erde zu retten, beschweren sich die Agenten darüber, dass er kein „ordentlicher Brite“ sei. Decibel hat indische Wurzeln. Oh, bevor ihr euch fragt warum namenlose Glamrocker ranmüssen? Yoko Ono ist tot und Björk ist beim Schwimmen mit Waalen gestorben oder so. Valente wirft ihren Diskoball immer wieder hoch in die Luft und fängt ihn gekonnt wieder auf.

Catherynne M. Valente macht mich neidisch. Neidisch auf die Art und Weise wie sie Wörter miteinander verwebt, auf ihren Humor und auf die Art und Weise wie sie von lustig zu ernst wechselt ohne Luft zu holen. Ihre Sprache ist poetisch, vielseitig und so voller Kraft, dass Lesende nur davon träumen können so zu schreiben wie sie.

Wer genau hinschaut, erkennt, dass der Diskoball nicht so viele Plättchen hat. Die Geschichte hat viele großartige Momente, die eher beschreibend sind und das Universum, das Valente erschaffen hat, ausbauen, schmücken und glitzern lassen. Dabei geht die eigentliche Geschichte zwar nicht unter, erscheint rückblickend jedoch etwas mager. Während ich gelesen habe war mir das egal. Ich war süchtig nach der nächsten tollen Beschreibung, der nächsten Metapher, der fantastischen Wortakrobatik die Valente hier vorführt. Space Opera ist ein selbstbewusstes und leuchtendes Kunstwerk. Ein Buch, das es ein zweites Mal zu lesen gilt. Jetzt muss erst Mal der Glitzer verdaut werden.

Space Opera ist relativ kurz, rund 250 Seiten. Ich habe ein Leseexemplar gelesen. Das Buch ist in guten Buchläden mit englischen Sortiment vielleicht vorhanden, sicherlich bestellbar und im Hardcover Format erschienen. Es ist wunderhübsch.

Hört jetzt ein wenig The Darkness

Lele

Wurde von einer Horde wilder Otakus aufgezogen und hat sich danach der westlichen Comicwelt gewidmet. Leles Spinnensinn klingelt wann immer jemand fragt „Warum heißt er eigentlich BATman, wenn er doch eigentlich der Gute ist?“. Er bringt eine umfangreiche Erfahrung in der Comicindustrie mit und die teilt er gerne mit jedem, egal ob er nun davon hören will oder nicht. Immer gut gelaunt spezialisiert sich Lele neben den Comics vor Allem auf Musik. Falls es eine japanische Underground-Band gibt, in der 4 Schulmädchen auf Gummihühner die Werke Mozarts nachspielen, so hat Lele schon ein Interview geplant, ein T-Shirt der Band im Schrank und ein Tattoo der Frontsängerin auf seinem Knöchel. „Also ich habe ja die Bücher gelesen…“ – Lele Lucas

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