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Weekly Planet am 06.09.17

In Weekly Planet by LeleLeave a Comment

Heute Morgen habe ich Bitch Doctrine von Laurie Penny zu Ende gelesen. Diese Sammlung von bereits erschienen Essays hat mir sehr gut getan. Sie hat mir eine Menge Argumente geliefert, die ich für nachvollziehbar und richtig halte. In ihren kurzen Stücken setzt sich Penny mit vielen Aspekten der heutigen Welt auseinander, immer mit einer gut sitzenden, feministischen Brille auf der Nase. Es geht um die Wahlen in den USA, um die Zukunft und die Rolle Dystopischer Young Adult Literatur, um Gleichheit und um die Art und Weise wie sich gewisse Menschen in den weiten des Netzes gerne über Dinge aufregen. Wer schon länger Pennie’s Essays liest wird hier nichts Neues finden, leider sind die Einzelteile weder datiert noch in irgendeinen Kontext eingebunden. Das Buch ist in der Aufmachung dem Trade Paperback einer Comicserie nahe, nur dass es keine Extras gibt. Letzteres ist wohl die einzige Sache die mich an dem Buch stört, selbst ältere Essays die sie inzwischen vielleicht anders betrachten würde, stehen unreflektiert. Ein paar Sätze zur Entstehung der einzelnen Essays oder zum Kontext wären wundervoll gewesen und hätten das Buch noch interessanter gemacht als es ohnehin schon ist.

Wo wir gerade dabei sind, bei The Nib setzt sich Luke Humphris eindrucksvoll mit dem Konzept „Toxic Masculinity“ auseinander. Und auf der anderen Seite des Zaunes sitzt dieses Cover für ein Videospiel. Wow. Proportionen und so. Im 19. Jahrhundert mussten Bücher aus Litauen geschmuggelt werden, um eine Sprache zu retten. Manche Menschen bieten interessante Dinge im Internet an. Keine Sorge, das ist Safe for Work. Wieder in Richtung Penny, die in einem der Essays ein eindrucksvolles Argument für eine Quote macht. Hier geht es darum die einzige „andere“ Person im Raum zu sein. Und am Ende ein Blick zurück auf Hamburg zum letzten G20 Gipfel.

Außerdem gelesen habe ich heute Der Ursprung der Welt von Liv Strömquist. Fantastischer Comic über Männer mit zu großem Interesse an den weiblichen Geschlechtsorganen, über die „Reinheit“ bei Tampons und über PMS. Strömquist deckt auch viele weitere Themen ab, wenn sie Recherche neben amüsante Illustrationen stellt, um Lesende über die Absurdität einiger Ansichten aufzuklären. Der Mr. Kellogs war ein ganz schöner Schweinehund. Großes Kino das Buch, ich saß mehrmals da und hab den Mund nicht mehr zubekommen. Da wurden Frauen als Hexen verbrannt, weil sie eine „komische Zitze“ an ihren „heimlichen Stellen“ hatten. Well shit. Das und vieles mehr gibts beim Avant-Verlag. Einziger Kritikpunkt am Comic selbst ist nicht inhaltlich. Manchmal doppeln sich Text und Bild in ihren Aussagen, sie sind geradezu identisch und das stört ein wenig. Aber wenn ich im nächsten Panel schon wieder laut lachen muss, weil die Männer solch dummes Zeugs reden, dann ist das wieder vergessen.

Und noch ein Buch: Aliens: The Female War von Steve und Stephani Perry. Die geschätzten Kolleginnen Paula und Helena haben mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt. Niemand von uns wusste, dass das hier der dritter Teil einer Serie ist. Mich hats nicht gestört, dass ich die Vorgeschichten der einzelnen Charaktere nicht kannte. War ziemlich egal. Female War ist kein sonderlich gutes Buch, es geht zügig voran, bietet mittelmäßige Action und nachvollziehbare Charaktere und hat einen sehr absurden Plot. Achtung Spoiler, die Crew inklusive Ripley (don’t ask) fliegen zu einem Planeten, locken eine Alien Königin mit einem wirklich dummen Trick in ihr Schiff, fliegen zurück zur Erde und sorgen dafür, dass die Königin zusammen mit den auf der Erde sitzenden Aliens in die Luft fliegt. Wer einen Tag lang nichts zu tun hat und fanatischer Aliens Freak ist, kann sich das mal gönnen. Sonst würde ich im Rahmen von „Military Sci-Fi“ eher Dan Abnetts Warhammer 40K Romane empfehlen. Die sind deutlich spannender.
Eine Sache gibt es an dem Buch jedoch, die wirklich interessant ist. Die Autoren müssen viele beschreibende Arbeiten nicht machen. Sie müssen kein Alien beschreiben und sich nicht mit dem Verhalten der Xenomorphs aufhalten. Jeder Mensch der/die das Buch liest, weiß wie die Viecher ticken und fürchtet sie aus ganzem Herzen. Dadurch wird die Geschichte deutlich enger und schlanker, nur nicht unbedingt besser.

Comics!

Bevor ich euch ein paar Hefte empfehle möchte ich euch auf eine neue Website hinweisen. Brandon Graham ist ein Künstler, der mir am Herzen liegt und er hat ein neues Heim für seine ewig langen und sehr feinen Posts gefunden. Jetzt Hefte die ihr euch beim Comicladen eurer Wahl in den Korb legen könnt/sollt.

Giant Days #30 (John Allison, Liz Fleming & Max Sarin – Boom Box!, $3,99) Konstant mein Lieblingsheft, wenn es ein neues gibt. Allison schreibt fantastische, lustige und lebensnahe Geschichten. Und stellt die deutsche Austauschstudentin so angenehm dar.

Scales & Scoundrels #1 (Sebastian Girner & Galaad – Image, $3,99)
Hm, eine neue Serie, Drachen, angenehmer Humor, fantastische Wesen und ein Stil der ein wenig an Standard Manga erinnert. Kann gut sein, kann in die Hose gehen. Anschauen geht immer.

Rocket Girl #9 (Brandon Montclare & Amy Reeder – Image, $3,99) Nummer Acht hat mich verloren. Nach ewiger Pause hatte ich keine Ahnung mehr, wer eigentlich wer ist und hätte mich über eine Seite gefreut, die mich aufholen lässt. Stattdessen gab es ohne Frage unglaublich großartige Illustrationen von Amy Reeder, aber eher zweifelhafte Story.

Wicked & Divine #31 (Kieron Gillen & Jamie McKelvie – Image, $3,99)
Keine Ahnung was hier exakt vor sich geht, aber ich sehe diese Hosen und bekomme vor Hochachtung meinen Mund nicht mehr zu. McKelvie schlägt hier einen Homerun nach dem anderen.

So siehts aus. Drei Bücher, zwei sind zu empfehlen. Die besagten Bücher gibt es in der Buchhandlung eures Vertrauens, wenn nicht, dann bestellen die genau so schnell wie der böse Onkel. Bilder stammen aus den Federn von Max Sarin, Liv Strömquist und Jamie McKelvie. Plz don’t sue us.
Was soll ich denn jetzt lesen? The Dark Forest? Borne? Eins muss mit auf Reisen. War von euch schon mal jemand in Wien? Gibt es Tipps? <3

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Ninja Pirate Broadcast – Spider-Man, Game of Thrones, Bully und die Beatsteaks

In Ninja Pirate Broadcast by LeleLeave a Comment

Helena ist völlig aus dem Häusschen, weil die 7. Staffel Game of Thrones vorbei ist. Maurice geekt über Spider-Man Comics, Clemens erfreut sich über Bullyparadenwortspiele und Paula steht am Rande des Nervenzusammenbruchs, weil die Beatsteaks ein Doppelalbum herausgebracht haben.
Alles dies in der Sendung über Comics, Filme, Geekkultur und jetzt auch Musik.

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Weekly Planet am 30.08.17

In Weekly Planet by LeleLeave a Comment

Der Optiker im Erdgeschoss hat einen Wasserschaden, das bedeutet keine Toilette für uns. Keine Ahnung wo da die Verbindung sein soll. Die Dame meinte, dass da irgendwas hochkommt, wenn bei uns jemand aufs Klo geht. Was ist das für eine Konstruktion, wer dachte das das ne kluge Idee ist? Passiert das auch sonst, wenn die keinen Wasserschaden haben? Wie auch immer, Zeit für den Weekly Planet, für Links, ne Buchempfehlung, ein paar Sätze über einen schönen Manga und Musikerei!

Ear Hustle ist ein Podcast aus einem Gefängis in den USA, über das Leben im Gefängis. Großartige Produktion, voller Herz und Wärme, aber nie glorifizierend. Die Beteiligten stehen mit beiden Füßen auf dem Boden. Die Folge über „Solitary Confinement“ war wirklich gruselig. Für eine Gesellschaft die so großen Wert auf Meinungsfreiheit legt, verbietet die USA eine Menge Bücher. In dem Fall geht es um Bücher in Gefängissen, trotzdem, ein Buch zu verbieten weil es „kriminelle Ideen“ enthält (aka jeder Krimi?) aber den Insassen „Mein Kampf“ hinlegen ist irgendwo komisch. Vor kurzem hat irgendein Boxer zum 50. Mal gewonnen. Cool. Vielleicht sollte seine Vergangenheit, beziehungsweise Gegenwart, in der er seine Lebenspartnerinnen schlägt auch Teil der Unterhaltung sein? „I Love Dick“ ist das Buch der Bücher wenn es darum geht Jugendliche dabei zu beobachten, wie sie sich das Buch zeigen und leise kichern. Chris Kraus hat damit einen Marketing-Jackpot gezogen, sicherlich in voller Absicht. Ann Friedmann hat sie im Juni über eben jenes Buch interviewt. Und hier ein Interview mit Vanessa Grigoriadis über „Power, Sex and Consent on Campus“. Virginia Wolf über den Verfall der Essays. Lavelle Porter über Rassissmus bei literarischen Preisen und Samuel R. Delanys Dark Reflections. Joy L. Rankin über Eugenik in den USA, dieser Herr Kellogs hat ganz schön Dreck am Stecken. Manchmal lohnt es sich Offline zu bleiben.

Für Strange Horizons sprechen eine Gruppe großartiger Frauen über „emotional labour“ in Science-Fiction & Fantasy Literatur. Strange Horizons ist übrigens eine Publikation, die ich allen Menschen nur ans Herz legen kann. Hier gibt es intensive Rezensionen, Gedichte und viele schöne Dinge. Todd Allen analysiert wer eigentlich bei Image Comics Fuß fassen kann. Ray Sonne nimmt Marvels Secret Empire auseinander. Bei Women Write About Comics wurde John Allison interviewt. Und so und nicht anders schummelt Mensch sich auf die New York Times Bestsellerliste und wird dabei erwischt. Demnächst kommt vom Avant-Verlag eine Anthologie Arabischer Comics.

Schnelle Rezension: Strange Practice von Vivian Shaw

Dr. Greta Helsing verarztet Banshees, Mumien und Ghoule. Für die Banshee gibt es etwas für die Stimmbänder, Mumien brauchen neue Knochen und Ghoule etwas Antibiotikum, da unten in den Kanälen unter London ist es schließlich kalt und nass. Als eine Gruppe von augenscheinlichen Mönchen anfängt die Menschen und übernatürlichen Wesen Londons zu morden, wird sie in das Schlamassel gezogen und zeigt, dass auch Meschen ohne Superkräfte eine große Hilfe sein können. Strange Practice ist ein wirklich schönes Buch. Das Gefühl von Familie, die Freue über die trockenen Argumente eines Vampirs, wenn es darum geht nicht gleich jede Person auszusaugen und die Art und Weise wie diese Welt in sich stimming ist, machen es zu einem perfekten Urlaubsbuch. Es hat mir geholfen meinen Groove wieder zu finden.

COMICS!

The Comic Book History of Comics: Birth of a Medium TPB (Fred Van Lente, Ryan Dunlavey & Ryan Dunlavey – IDW, $19,99)
Die Geschichte des Mediums in Form eines Comics erzählt. Ich bin was sowas angeht immer etwas vorsichtig, nicht viele schaffen es so viel Inhalt gut in einem Comic zu verpacken. Aber das Buch sieht viel zu gut aus. Hmmmm.

Saga #46 (Brian K. Vaughan & Fiona Staples – Image Comics, $3,99)
Die immer mit ihren drastischen Previewtexten. An operation and a farewell. DAS KANN ALLES BEDEUTEN! Saga ist insofern spannend, weil es mich für die Zeit fesselt in der ich es in der Hand behalte. Danach vergesse ich, dass es existiert, bis ich das nächste Heft bekomme. Andere Serie nehmen in meinem Kopf mehr Platz ein.

Sun Bakery Frech Coll TP (Corey Lewis – Image Comics, $16,99)
Corey Lewis hat eine beeindruckende Vorstellungskraft und weiß sie aufs Papier zu bringen. Kaum ein anderer Comic sprüht so vor Energie wie Sun Bakery, diese Stories sind pure Kraft und animieren zum selbstmachen.

Spinning GN (Tillie Walden – :01 First Second, $17,99)
Tillie Walden hat einen sehr schönen, luftigen Zeichenstil. In diesem autobiographischen Comic geht es um Eiskunstlaufen, ums Erwachsenwerden und darum irgendwann ein Hobby zu verlassen und damit auch einiges zu verlieren.

Der Mitbewohner ist raus gegangen, irgendeinen Ort zum Pinkeln finden. Ich mache mir jetzt Stullen und Gemüse für die Arbeit. Laurie Pennys Bitch Doctrine ist weiterhin fantastisch. Bleibt entspannt, genießt die Sonne so lange es geht und ruft mal wieder die Familie an, die freuen sich. Bilder stammen aus 3 am Dangerous Zone von Nemu Youko, das Bild ganz oben ist vom Cover zu Spinning, von Tillie Walden.

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Thrones and Dragons #7 – Die Sehnsucht stirbt an der Schwelle zur Erfüllung

In Podcast, Thrones and Dragons by MauriceLeave a Comment

Es ist das letzte Mal, dass Clemens und Helena diese Staffel sich über Gruppentherapie, unnötig lange Schlachtszenen und inzestuösen Sex aufregen. Die finale Folge ist tödlich und Intrigant, Helena hasst Zombies und Clemens werden Witze geklaut. Hier kommt Thrones and Dragons.
Thrones and Dragons
Thrones and Dragons
Thrones and Dragons #7 - Die Sehnsucht stirbt an der Schwelle zur Erfüllung
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Ninja Pirate Podcast #43 – Defenders!

In by MauriceLeave a Comment

In Ninja Pirate Podcast Nummer 43 spoilern wir ein bisschen Baby Driver, soweit das eben möglich ist. Ein Film der besser ist, als der Titel vermuten lässt. Wir unterhalten uns außerdem über nochmal Spiderman: Homecoming. Ein Film, in dem deutlich weniger Spiderman vorhanden ist, als der Titel vermuten lässt. Dann geht es um Marvel’s Defenders. Eine Serie von der man nicht richtig weiß was sie nun sein soll. Und am Ende unterhalten wir uns über Subsurface Circular, ein storygetriebenes Computerspiel-Roboter-Drama. Das nur in einer Ubahn spielt. Irre!

Shownotes:
Baby Driver 6 Minuten Opening
Spiderman: Homecoming Clip
Marvel’s Defenders Trailer
Subsurface Circular Trailer

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