Weekly Planet vom 16.08.

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Meine ShortBox ist angekommen. Es ist eine wunderschöne Sammlung an fantastischen Comics. Nächste Woche habe ich dazu sicherlich eine spezifischere Meinung. Jetzt hängt mein Kinn konstant auf dem Boden und schleift hinter mir her. Vor einer halben Woche habe ich zum ersten Mal seit einer Weile meinen alten RSS-Reader wieder angeworfen, da sind so viele Blogs die ich komplett aus den Augen verloren hatte. Und dann war da ein kleiner Tumblr von Abigale DeBusk, so cool.

A Conversation: Mike Mignola with Joshua Dysart from Butcher Bird Studios on Vimeo. Comics Legend Mike Mignola, creator of Hellboy, speaks with comics writer Josh Dysart about going into his year of painting.

Es ist ne kleine Weile alt, aber immer noch wichtig und super cool. Diese Liste von essentiellen Transgender Künstler* innen ist Gold wert. Solche Listen machen immer riesig viel Spaß, es gibt so viel zu entdecken und zu hören. Es mag von außen nicht den Anschein haben, aber die amerikanische Teen Vogue hat es drauf. Vergangenes Wochenende war das eine Stimme die nicht müde wurde Nazis zu verurteilen. Heute interviewt Janelle Monae Amandla Stenberg. Das sind ganz schön teure Klamotten.

Das Comicmedium versucht weiterhin sich vorwärts zu bewegen, zumindest in den USA. Nick Hanover und Kim O’Connor sprechen ein weiteres mal über den generellen Diskurs. Es ist eine weitreichende Diskussion über die Grundlagen von Kritik oder Rezensionen. Auf Deutsch wird auch häufig Besprechung gesagt, faszinierend, etwas zu besprechen klingt für mich weniger nach Kritik als nach „schau mal hier ist etwas“. Sie sprechen über einen Drang etwas auszusprechen und schauen unter anderem auf die Gewichtung von Illustration vs Wort in Comics. Für mich erscheint das Zusammenspiel am wichtigsten, nur die Worte zu erwähnen ist in einem Comic kaum möglich, sie wirken nicht ohne Bilder. Andersherum ist es ähnlich. Nur um das kurz klarzustellen, ich habe von deutschen Comics oder dem dazugehörigen Diskurs kaum eine Ahnung, das ist schade, stimmt, aber ich möchte hier niemanden ausschließen oder verallgemeinern, deshalb die Anmerkung.

Bei der WorldCon in Helsinki wurden die Hugo Awards vergeben. Ich muss zugeben keine der Gewinner gelesen zu haben und hätte nichts dagegen gehabt wenn Ninefox Gambit gewonnen hätte. Stattdessen gewann N. K. Jemisin und das ist zum zweiten Mal in Folge eine ordentliche Klatsche für die Schrumpelnasen bei den Sad Puppies. Ich liebäugele schon seit einer Weile mit einem Buch von Samuel R. Delany, schuld sind Jo Walton und Olivia Laing. Bis ich in den süßen Apfel beiße, nehme ich Vorlieb mit seinem Essay über Rassissmus und Science Fiction.

Interlude – Introducing Ran and the Gray World
Es ist Manga Zeit, Ran and the Gray World ist ein Manga von Aki Irie. Es geht um eine Familie von magischen Wesen, einige können zaubern, andere verwandeln sich bei Bedarf in Wölfe. Der große Bruder stellt für diesen Post das Header-Bild. Mich fasziniert, wie hier einzelne Linien zu einem großen Ganzen zusammenkommen. Je näher ich hinschaue, desto einfacher sieht der Wolf aus. Gleichzeitig ist die Kunst, etwas so einfach erscheinendes so lebendig zu machen, unglaublich. Die Story ist lustig, ansprechend und vielseitig. Es gibt Emotionen, Schuhe die aus Kindern junge Frauen machen und lüsternde Blicke. Dabei erscheint alles zumindest teilweise geerdet. Humor und eine niederschwellige Ernsthaftigkeit, Bedrohungen und zweifelhafte Absichten halten die Geschichte an einem guten Ort.
Interlude Ende

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Twitch und Discord müssen sich mit Rassissten und generellen Arschlöchern rumschlagen. Bei Twitch streamen einige live wie sie Streamerinnen stören und beleidigen. Was tun? Falls es untergegangen sein sollte, irgendein Idiot bei Google meinte, dass Coding reine Männersache sei, Bullshit. Call Your Girlfriend nehmen die Sache sehr akkurat auseinander. Dream Daddy ist ein feines Spiel mit ordentlich Hype. Wie Menschen darüber schreiben ist wichtig, faszinierend und ein wenig erschreckend. Dass da niemand sitzt und sagt:“Hey, vielleicht sollten wir nicht unterstellen, dass ein Videospiel mit queeren Themen überraschend gut oder tiefgründig ist?“ Zum Abschluss noch zehn Regeln für ethisches Design und der Feder von Mike Monteiro, verdammt coole Poster von Rockshows, ein Essay über die totale Sonnenfinsternis, den Mythos des „clean eating“ und die Blockchain als Rettung für Soundcloud. Jetzt? Comics.

Batgirl Stephanie Brown TP Vol. 1 (Bryan Q. Miller, Lee Garbett, Trevor Scott, Pere Perez, Sandra Hope, Jonathan Glapion, Tim Levins, Dan Davis, Aaron Sowd, Oliver Nome, Talent Caldwell, Richard Friend, Rodney Ramos, Walden Wong, Yvel Guichet, John Stanisci & Stanley Lau – DC Comics, $29,99) Meine persönliche Favoritin, wenn es um Batgirl geht: nicht so düster, sondern lebendig, ähnlich wie Burnside, nur etwas früher. Der Preis ist etwas heftig, aber es sind die ersten 12 Hefte. Wird schon stimmen. Verlockend ist das auf jeden Fall.

Bitch Planet Tripple Feature #3 (Alissa Sallah, Dylan Meconis, Kit Cox, Alec Valerius, Dylan Meconis, Vanesa Del Rey & Valentine De Landro – Image Comics, $3,99) Die ersten beiden Triple Feature haben durch intelligente Geschichten und faszinierende Illustrationen überzeugt, ich gehe davon aus, dass das jetzt nicht anders sein wird.

Black Cloud #5 (Jason Latour, Ivan Brandon & Greg Hinkle – Image Comics, $3,99) Ich muss zugeben, dass mich die Serie eher verwirrt hat. Aber wenn ich den ersten Story Arc zusammen und alles noch einmal gelesen habe, dann macht es hoffentlich Sinn. Ich glaube nicht, dass ich für das danach noch zu haben sein werde. Ein Heft, dass wunderschön und gut ist, aber nichts für mich.

Southern Bastards #17 (Jason Aaron & Jason Latour – Image Comics, $3,99) Es ist durchaus problematisch, wenn so viel Zeit zwischen Heften vergeht, ohne das vorher eine Geschichte zu Ende erzählt wurde. Southern Bastards hat genau dieses Problem. Glücklicherweise sind die Charaktere stark genug, um sie nicht zu vergessen.

Spy Seal #1 (Rich Tommaso – Image Comics, $3,99) Der Comic hat bereits vor der ersten Ausgabe Wellen geschlagen, teilweise wegen des Stils und der Liebeserklärung an Hergé, größtenteils wegen eines Posts von Tommaso, der sich über die niedrigen Vorbestellungszahlen und schlechten Aussichten für die Serie äußerte. Es ist selten, dass Künstler* innen so offen auspacken und hat in diesem Fall durchaus dazu geführt, dass das Interesse an dem Heft allgemein gestiegen ist.

Godshaper #5 (Simon Spurrier & Jonas Goonface – Boom! Studios, $3,99) Spurrier und Goonface liefern hier auf ganzer Linie, Godshaper macht Spaß, regt zum Denken an und ist ziemlich spannend.

So, werte Menschen, kümmert euch um euch selbst. Macht mal den Rechner aus, genießt was die Sonne noch so bietet und lasst euch nicht ärgern. Wir hören voneinander.

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