Letzte Woche gab es am Ende des Weekly Planet eine Buch-Kritik. Ich muss immer noch am Rande über einen Charakter in der Geschichte nachdenken. Orseola webt Träume, sie kann sich neben eine schlafende Person setzten und ihre Träume eingreifen. Sie kann die träumende Person fliegen und sie große Dinge erleben lassen. Sie kann sie aber auch fallen und aufkommen lassen und hat dabei die Fähigkeit tatsächlichen Schaden anzurichten. Orseola besitzt eine große Macht, die mit einem Preis kommt. In diesem Fall erlebt sie alle Träume der Schlafenden um sie herum. In einer Stadt zu leben wäre unglaublich anstrengend für sie und hinzu kommt, dass diese Träume ihre eigene Agenda überdecken. Sie kommt in der Geschichte an einen Punkt, an dem sie kaum noch sie selbst ist, da sie so viele andere Geschichten und Träume erlebt. Ich finde diese Idee immer noch super faszinierend, unheimlich und sie führt mich in Richtung Lucide Träume. Ob das was wäre? Wie auch immer, diese Woche gibt es wieder eine Menge Links, einen Dragons Eat Everything Rückblick auf den Oktober und mal schauen was mir sonst noch einfällt.
In dem Podcast der auf meinem Rechner liegt und der am 3.11. für eure Ohren zur Verfügung steht, reden wir unter anderem über „Detroit: Become Human“. Ein Spiel über dem ganz groß der Name David Cage steht. Aus seinen Fingern ist auch schon „Indigo Prophecy“ geflossen und wenn jemand laut „JASON“ ruft und danach lacht, dann ist das auch von ihm. Im Weekly Planet ging es schon mal um „Become Human“. Damals ging es darum, dass Cage nicht in der Lage ist einem offensichtlich politischen Spiel diese Seite zuzusprechen. Um einen Kotaku Artikel zu zitieren:
„Detroit is a game about a subjugated group asserting their humanity and trying to gain freedom from people who want to use them for service. It’s hard not to draw parallels to slavery, racism, and events going on around the world. Despite this, however, director David Cage told me that he isn’t trying to make a game with an overtly political message, nor is he heavily drawing on real world history or politics as influences.“
Jetzt wiederholt sich das Ganze. Im aktuellen Trailer geht es um Häusliche Gewalt. Der Trailer wurde vielerorts kritisiert, zu Recht wie ich finde. Bruno Dias sagt es am besten. Er reagiert zum einen auf ein Eurogamer Interview und nimmt zum anderen die generelle Richtung und den Aspekt der Themenwahl auseinander. Das hier ist für mich der entscheidende Punkt:
„Every time you give the player a choice, you give them agency. But the flipside of agency is responsibility, complicity. When you put the player in the shoes of a domestic abuse victim and then represent their struggle as a series of gamebook-style choices, when you offer this anodyne, neutral vision of agency, you are suggesting that domestic abuse victims are complicit in their own abuse. You are representing their situation as a test they can pass or fail. You are suggesting that they could make better choices and avoid, or escape, their situation. There’s no way to slice this where this isn’t fucked up.“
Und all das wäre nicht ganz so schlimm, wenn Cage zu seiner Wahl stehen würde. Er schafft es jedoch nicht zu begründen, warum er all das so tut. Er möchte Spielende bewegen. No shit, wer will das nicht. Aber eine Szene über Häusliche Gewalt kommt nicht einfach so von irgendwoher. Und sie darf auch nicht einfach so irgendwohin gehen. Das Thema zu betrachten ist wichtig, aber sicherlich ist diese Art mindestens ungünstig und vielleicht sogar unnötig. Der gesamte Waypoint Artikel ist sehr lesenswert.
Momentan gibt es zwei Podcasts die ich sofort höre wenn es neue Folgen gibt. Zum einen „I Only Listen to the Mountain Goats“ und zum anderen „The Hilarious World of Depression“. Beides sind klare Empfehlungen. Dieser Essay von Maria Bamford geht in die Richtung Depression, aber mit einer positiven Message. Benjamin Passmore macht weiterhin tolle Comics zu relevanten Themen, diesmal zur ACLU und Charlottsville. Ich lese gerade das Buch von Ta-Nehisi Coates und es ist sehr faszinierend. Mehr dazu wenn ich durch bin.
Comics Legende Steve Dillon ist jetzt seit einem Jahr tot. Wenn die Erwartungen an Spiele so abgefahren sind, dann dauert es bis wir ein Star Wars Single-Player Spiel bekommen. Die Geschichte um Visceral ist faszinierend, beunruhigend und in vielen Teilen absurd. Maggie Stiefvater über Buch-Piraterie. Auch wenn die Sache mit dem „Piraterie“ Begriff bei mir immer sauer aufstößt ist ihr Argument gut nachvollziehbar. Das ist sicherlich auch eine Sache, die erst mit dem E-Reader so richtig in Fahr gekommen ist.
Es war Inktober. Für einen wirklich abgefahrenen Abend empfehle ich das Tag bei Twitter oder Instagram zu suchen. Ich habe hier nur ein feines Beispiel. Der gute Clemens hat auch mitgemacht übrigens! Hier ist ein abgefahrenes Magazin über Kunst und das Thema Risiko. Und es gibt eine neue Folge Manben, diesmal mit Horror-Mangaka Junji Ito. Großartig, finden müsst ihr leider selbst.
Dragons Eat Everything im Oktober 2017
Angefangen hat der Oktober mit Star Trek und einem Ninja Pirate Broadcast der die neue Serie detailliert besprochen hat. „Star Trek: Discovery“ war weiterhin Thema im 46. Ninja Pirate Podcast, zusätzlich ging es um die German Comic Con Berlin. Im 47. Podcast ging es wahnsinnige Fans, Blade Runner und den aktuellen Kingsmen Film. All You Can Eat lieferte in der 115. Show das Stutenbiss Interview mit BLOND! Show #116 enthielt ein Interview mit Prawn.
In der letzten Ninja Pirate Broadcast Sendung im Oktober, passend zu Halloween, habe ich mich mit Maurice über gruselige Spiele unterhalten.
Bevor mir jetzt jemand aufs Dach steigt. Stutenbiss hat nachgelegt im Oktober. Folge 2 ist überall zu sehen und es gibt sogar einen passenden Podcast zur Show. Dazu gab es beinahe wöchentlich den Weekly Planet und in den letzten zwei Wochen habe ich es geschafft rechtzeitig eine Comics Vorschau zu schreiben.
Gibt es eigentlich Inhalte die ihr euch wünscht? Schreibt doch mal an wünsche [at] dragonseateverything [dot] com. Das würde uns voll freuen.
Das Bild ganz oben ist von Michael Summers. link