Ich habe eine kleine Pflanze auf meinem Schreibtisch, sie bekommt für ungefähr eine Stunde pro Tag (glaube ich) direkt Sonne. In dieser Zeit ist mein Schreibtisch beinahe gelb. Das hier ist der WEEKLY PLANET. Der erfordert unter Umständen Sonnenabstinenz und ist sich dieser Sache bewusst. Alternativ könnt ihr den Sonnenschirm einfach mitnehmen und draußen lesen. Diesmal eine Comic Review zu Young Frances, eine gute Anzahl feiner zukünftiger Lesezeichen und etwas über Songtexte. Eincremen nicht vergessen!
DRAGONS EAT EVERYTHING UPDATE
Es ist nicht all zu viel passiert in der letzten Woche. Da war die ALL YOU CAN EAT Sendung #129, cool wars gewesen. Gönnt euch die Playlist oder versucht es mal mit unserer Master-Playlist. Sie ist erst zwei Sendungen lang, aber sie wird wachsen. Das waren Links zu Spotify, möchte jemand das hier testen, da könnt ihr selbst aussuchen mit welchem Service der Song abgespielt wird. Da ist mehr abgedeckt, als Spotify. Testen hierbei großgeschrieben.
Young Frances von Hartley Lin
Ich glaube Sammlungen von Werken sollten IMMER mit einem Vorwort geliefert werden. Irgendetwas was eine Sammlung einrahmt, erklärt warum hier und da Lücken sind, wo die Menschen waren als sie diese Geschichten, Comics, Essays oder Gedichte verfasst haben. Das ist wahrscheinlich das Einzige, was mich wirklich an dieser Sammlung von Hartley Lin stört. Young Frances versammelt Pope Hats #2, #3 & #5 in einem schönen Hardcover. Die Nummer fünf habe ich bereits als Heft gelesen und es war dieses Heft, dass mich mit offenen Mund hat dastehen lassen. Also habe ich nicht zwei Mal darüber nachgedacht, mir die Sammlung zuzulegen. Lin zeichnet wunderschöne Comics. Sie sind in schwarz-weiß gehalten, sprechen mit schmalen und feinen Pinselstrichen und erzählen von einer jungen Frau namens Frances, die ihren Platz in der Welt und in einer gigantischen Anwaltskanzlei sucht. Anfangs lebt sie noch mit Vickie, einer aufsteigenden Schauspielerin, zusammen. Irgendwann zieht Vickie von New York nach Los Angeles. Die meiste Zeit verbringen wir in der Anwaltskanzlei deren Wirken zwischen absurd, gnadenlos und tragisch schwankt. Es geht doch nichts über Anwälte die es sich loben lassen, Frauen während des Schwangerschaftsurlaubs zu feuern. Es sind dann Frances, Vickie und Peter, deren tägliches Leben unterhält und einläd zu verweilen.
Alles hängt lose zusammen, Young Frances ist wahrlich eine „Slice of Life“ Geschichte. Es gibt größtenteils Vignetten, die nach einander stattfinden, zusammenhängen, aber große Lücken haben. Deshalb wäre eine Einordnung so wichtig. Die restlichen Pope Hats Hefte sind nicht mehr zu haben. Ich habe keine Ahnung, ob in Heft #4 irgendetwas super wichtiges mit Frances passiert, oder ob sich das Heft um ganz andere Dinge dreht. Dieses Gefühl etwas zu verpassen, erscheint in einer solchen Sammlung fehl am Platz. Trotzdem habe ich sie mit größter Faszination gelesen und genossen. Erschienen ist Young Frances von Hartley Lin bei AdHouse Books und jeder gute Comic- und Buchladen sollte euch eine Kopie besorgen können, ich glaube bei Blackdog stehen zwei im Regal.
Genau zuhören
Ich höre viel Musik, oft um einfach irgendetwas zu hören. Sitze ich in der Bahn und höre keine Musik, dann lenken mich andere Menschen mit ihren Gesprächen ab. Weil ich dann gerne lese, brauche ich etwas, um meine Blase aufrecht zu erhalten. Vielleicht habe ich deshalb gelernt nicht so sehr auf Texte zu achten. Deshalb höre ich auch ungern deutsche Musik, wenn ich dabei lesen möchte. Die Ärzte schaffen es zu schnell mich mitsingen zu lassen. Hier schreibt Alexander Lumas für The Paris Review über Metal und Depression. Er bezieht sich besonders auf The Dillinger Escape Plan und zitiert eine Vielzahl an Textzeilen. Diese kommen mir bekannt vor, ich habe sie sicherlich auf einem Konzert, auf dem Weg zur Arbeit oder in Gedenken an das Uni Seminar um 8 Uhr morgens mitgesungen. Für mich sind sie aber nicht unbedingt mit Bedeutung gefüllt. Ich kenne die Wörter, aber ihr Kontext, ihre Bedeutung, ihre Aussage entgeht mir. Was es wohl braucht um diese Verbindung zu schaffen? Nur Hören, kein Lesen? Oder die emotionale Situation in dessen Zahnräder ein Song einrasten kann? „Caught in the Middle“ von Paramore hat das für mich zuletzt ganz gut gemacht. Oh und „Worry Fill My Heart“ von Spring Offensive tut es jedes Mal.
And I was every question that never had an answer
I see right through you
And never even noticed that there always was a reason
That we were never meant to be left alone.The Dillinger Escape Plan, “Milk Lizard”
Verlinkt und abgedreht
- You can’t opt out of sharing, even if you didn’t opt in
- Will Wheaton über seine Depression dazu empfehle ich seine Folge bei The Hilarious World of Depression
- BBC über Afrofuturism
- ein großartiger Comic über Politik im Sport
- Nonbinary Femmes and the Reality of Dating
- Wie es ist eine Familie zu mieten
- Philippinische Tattookunst
- faszinierende Bilder von Berufen die verschwinden
- Unfuckable Women don’t go on Killing Sprees
- eine großartige Sammlung aus Portraits von Besitzern unabhängiger Buchländen in New York
- Record Label Logos
- Radio Rock Revolution dreht sich in der DVD Hülle um, die Piraten Radios von heute laufen auf Youtube
- Schönste Bilder von Skateboarder*innen in La Paz
- The Roaring Girls of Queer London:
Flashy hooligans like Moll Cutpurse and Long Meg sported broad-brimmed hats, wore “ruffianly short locks,” and carried swords. Other women lived quietly in secret same-sex marriages.Peter Ackroyd
- People are Starving. Verdammt noch Mal.
#machdochwasduwillst
In meinen Augen ist das immer noch die beste ALEX Werbekampagne und eine Postkarte die ich so bald nicht von meiner Wand nehmen werde. Also macht doch was ihr wollt. Geht raus, geht rein, hört eure Musik so laut wie ihr sie braucht und lasst von euch hören. <3 Bis demnächst!