Am Ende geht es doch ganz schnell. Hier scheint die Sonne schon wieder ganz angenehm auf den Balkon. Vielleicht sollte ich mal was von der Luft reinlassen. Es bewegt sich vieles bei DRAGONS EAT EVERYTHING. Aber ich merke wie wenig diese interne Bewegung bringt, wenn die Außenstehenden damit nichts machen. Ein gutes Interview bleibt gut, auch wenn es von der Band nicht geteilt wird. Aber ist es wirklich so gut wie sie nach dem Gespräch gesagt haben, wenn sie niemandem davon erzählen? Ich sollte nicht weiter in diese Richtung denken.
Heute gibt es eine Prise Musik und die übliche Sammlung an interessantem Lesestoff. Ich hoffe ihr hattet einen aktiven und guten Frauen*kampftag.
DRAGONS EAT EVERYTHING UPDATE
- Ein Interview mit The Deadnotes: Erst Kunst, dann das Konzept
- Ein Interview mit BROEN: An Album like a Quilt
- Ein STUTENBISS Interview mit Francesca Cavallo: Rebel Girls everywhere
- NERD FEUILLETON über Little Women, Ocean’s 8, Frostpunk und die ganzen -punks die es noch so gibt
- NINJA PIRATE BROADCAST über feministische Anthologien
- Die Playlist zur 177. Sendung ALL YOU CAN EAT
Gute Musik, ganz nebenbei
OLU von Saroos
Ich merke immer mehr, dass ich nicht gut darin bin Musik zu beschreiben. Der Versuch zeigt mir meine Grenzen an Wörtern für sowas. „OLU“ steht für „Off Label Use“ und die drei Musiker hinter dem Album heißen Florian Zimmer (Driftmachine) Christoph Brandner (Lali Puna) und Max Punktezahl (the Notwist). Es ist beinahe ein Mixtape, es groovt und steht irgendwo zwischen entspannter elektronischer Beatmusik und treibenden, verspielten Hip Hop Beats. Es stellt sich vor als eine Sache für den Hintergrund und drückt sich dann durch die Menge immer weiter in den Vordergrund.
Invisible Island von Mirdori Hirano
„Invisible Island is a fitting title for an album that seems to exist in a place quietly removed from the problems of the world. It’s playful and imaginative, living in a soundscape filled with exotic fruits that fall from invisible trees.“ Wenn das Album anfängt, dann klingt es als ob da nicht viel passieren würde. Da ist Rauschen und es klingt beinahe als ob wir erst auf der besagten Insel ankommen würden. Die Insel selbst ist dann ein Ort an dem die in Berlin ansässige Midori Hirano spielt, sich ausprobiert und dabei nie den Blick auf das Meer verliert. Es ist ein wunderschönes Album. Perfekt um während der Arbeit für längere Zeit aus dem Fenster zu schauen und dem Wind beim pusten zuzuschauen.
Sylva von Benoit Pioulard
Wo sich „OLU“ immer wieder in den Vordergrund drückt und „Invisible Island“ gerne versteckt bleibt, setzt sich Sylva entspannt in die Ecke und kommt nur manchmal zum Vorschein. Alle drei Alben haben die Eigenschaft Ruhr zu ermöglichen und Konzentration zu fördern. „Sylva“ ist beim ersten Durchgang viel Rauschen und wenig Varianz. Jede weitere Runde bietet mehr und mehr Elemente, die sich hervorheben und erkennen lassen, wie viele Schichten in der Musik zu finden sind.
Jetzt habe ich doch Worte für Musik gefunden, aber sie kommen mir ein wenig prätentiös vor. Oder geht das nur mir so? Die Musik ist toll, daran ändert das alles nichts.
Linksalat
- Quinn Norton erzählt was passiert, nachdem eine Person „gecancelt“ wurde? Ein Wenig Hintergrund
- Die Wirkung von Bäumen auf die Infrastruktur einer Stadt
- Sich selbst Doxxen? Ja, das ist nicht verkehrt.
- Amanda Mull argumentiert gegen kostenlosen Versand.
- Moira Weigel über einen Protest gegen Palantir
- Über „Alien and the necropolitics of abortion“ von Sarah Jaffe via Beehive Books.
- Über die Metalle, die Pflanzen absorbieren und wie damit klug umgegangen werden kann
- „Women clean up because fashion allows it“ – Lisa Miller schreibt über Männer, große Taschen, Implikationen für Rollenbilder und Mode:
But the spilling-subway woman called to my attention the number of men who ride the New York City subway carrying absolutely nothing. I dated one such man, who used to say that schlepping things was bad for the soul. I still am struck at that assertion of power, the arrogant nonchalance of someone who travels to work with nothing on his person but his phone, his wallet, and his keys. Since the spill, I notice them all the time — in particular, on my way home one night, a tall, dark-haired Italian model–type man in a super-slim suit and long, narrow shoes who seemed not to have room on his person for an extra credit card, let alone a stack of paper towels cadged from the bathroom at work, just in case. He looked like he believed he was Important, and maybe he was. The message encoded in empty spaces where a briefcase or a backpack might have been was this: I have people to carry things for me. Golf caddies. Bell hops. Assistants. Women.
- Ganzeer über die Zukunft der Demokratie in Ägypten
Outro
Hey, wenn dir jemand einfällt der/dem der Newsletter gefallen könnte, dann leite ihn doch weiter? Das wäre schön. Ich mag es, dass die selben 20 Menschen diesen Newsletter seit anno dazumal bekommen, aber ein wenig wurmt es mich auch. Ich wäre sehr dankbar.
Und wenn es einen Grund gibt, warum du das nie machen würdest, weil xy, dann würde ich gerne wissen, was ich anders/besser machen kann. Du kannst ganz einfach auf diese Email antworten und schon können wir uns darüber unterhalten, wie der WP besser werden kann.
Vielen lieben Dank, lasst euch nicht ärgern, wascht euch die Hände und das Telefon und bleibt gesund.