Erkältungen sind beschissen. Das einzig Gute ist die Tatsache, dass andere der Keime wegen abwaschen. Inzwischen bekomme ich aber wieder Luft durch die Nase. Also mal sehen wo uns dieser WEEKLY PLANET hinnimmt. Aus diversen Gründen sind die Links und Dinge in dieser Ausgabe etwas älter. Die Hälfte habe ich im Zug aus Hamburg geschrieben. Die andere eine Woche danach.
DRAGONS EAT EVERYTHING UPDATE
Für die 11. Folge NERD FEUILLETON haben wir uns mit einer neuen Netflix Serie auseinandergesetzt. The Dragon Prince hat uns nicht so sehr umgehauen wie wir es uns gewünscht hatten. Anh und ich haben für ALL YOU CAN EAT das Reeperbahn Festival unsicher gemacht. Wir haben diverse Interviews geführt und sehr gute Musik gehört. Paula und Maurice haben über Premium Youtube gesprochen. Ansonsten war es eher still bei uns. Die einen machen verdienten Urlaub, die anderen schreiben an großen Arbeiten. Andere wiederum müssen außerhalb arbeiten und ihr kennt das, das Leben und so. <3
LESEZEICHEN
Der MP3 Player hat den Shuffle Modus aktiviert. Daher laufen 9mm Parabellum Bullet, eine japanische Rockband bei der mein Kumpel Theo schnell den Raum verlässt. So schlimm sind sie aber gar nicht. Ich habe diese EP früher im Pausenraum der Schule für ein Nickerchen gehört. Ich bin immer davon aufgewacht, dass sie vorbei war.
- Interview mit Chelsea Cain / Chelsea Cain hat zu letzt Mockingbird für Marvel geschrieben, eine selbstbewusst feministische Geschichte, die es sonst bei Marvel eher nicht gibt. Das T-Shirt auf dem „Ask Me About My Feminist Agenda“ stand, hat das Internet in Aufruhr versetzt und einmal mehr bewiesen, dass die großen Verlage sich nicht bewegen, wenn ihre Autor*innen beschimpft werden. Jetzt sollte Cain mit Ihrem Mann eine Serie über Vision und seine Tochter schreiben. Die Serie war im vollen Schwung, erste Hefte bereits größtenteils fertiggestellt, da zog Marvel ohne große Erklärung den Stecker. Bemerkenswert und richtig ist jetzt, dass Cain das nicht einfach so hinnimmt, sondern darüber spricht. Sie nennt die Sache beim Namen, indem sie anprangert, wie Marvel mit Freelancern umgeht, nämlich beschissen.
- Europas Urheberrechtsreformen sind gruselig / Cory Doctorow über die einzelnen Teile der anstehenden Gesetze und warum sie schlechte Ideen sind.
- Ein kritisches Interview zu einem Jian Ghomeshi Essay / Anscheinend ist Jian Ghomeshi, neben seiner Tätigkeit als kanadische Radiopersönlichkeit, für sexuellen Missbrauch bekannt. In der New York Review of Books durfte er trotzdem einen Essay über die Vorwürfe gegen ihn schreiben. Hier wird der zuständige Chefredakteur über die Entscheidung interviewt Ghomeshi eine so unreflektierte Platform zu geben.
- Eine Unterhaltung zwischen Ngozi Ukazu und Taneka Slotts / „Two indie comics creators discuss forging their own paths in a changing industry.“
- Ein fantastisches Interview mit Rebecca Sugar, Mastermind hinter Steven Universe
- Honolulu’s Honest, Diverse DIY Scene / diese Bandcamp Artikel über verschiedenen Musikszenen sind immer Goldgruben
- Love and Solidarity with Punk Trio Cayetana / Ein (älteres) Interview mit einer Band, die ich sehr schätze
- Amazon hört auch Emotionen?
- The Mary Sue mit einem Vergleich der Darstellungen der Frauen in Game of Thrones zwischen Fernsehen und Büchern
REEPERBAHN FESTIVAL 2018
An dieser Stelle standen erst eine Menge Wörter über das Reeperbahn Festival 2018. Die möchte ich aber noch mal schicker machen und dazu habe ich gerade keine Zeit. Hier die Bands die ich an den ersten drei Abenden als letzte gesehen habe. Sie waren gleichzeitig auch die Shows, die mir am Besten gefallen haben.
- Petrol Girls / Die Petrol Girls machen sehr guten, aggressiven, feministischen, hardcore Punk. Die Songs geben Kraft, machen Mut und sind gut zum Mitbrüllen geeignet. Außerdem sind sie intelligent und inhaltlich 100% vertretbar. Das Konzert war der Hammer.
- Jaguwar / Das Album alleine hätte mich nicht so sehr umgehauen. Nur zusammen mit der Live Show ergibt das Ganze einen schweren Sog. Shoegaze würden es die Einen nennen. Dann knarzt der Bass und bläst weg und es ist etwas anderes. Sie spielen am 2.10. in Berlin.
- LIFE / Die Band hat sich mit dem Namen bei Google keine Freund*innen gemacht. Sie sind trotzdem dufte Menschen und haben eine fantastisch unterhaltsame und sehr rockige Show abgeliefert. Politisch engagiert, mit guten Moves und viel Herz spielen sie eine Art der Punkmusik die zugänglich und mitreißend ist. Sie macht einfach Spaß.
LESEZEICHEN DIE ZWEITE
- Everything you know about Obesity is wrong
- Never meet your (Super)Heroes / faszinierender Podcast über einen Rechtsruck im Bereich Comics
- Ein evangelischer Superstar namens Beth Moore legt sich mit Trump an
- Deleting Instagram, Installing Instagram: The Vicious Circle / noch habe ich es nicht wieder installiert…
- The best way to learn is to draw / ehhhh
- We really still need Howard Zinn / Über Geschichte an Hand von einzelnen Menschen
- Please stop talking about the Rise of African Science Fiction / Es ist nicht neu und nur weil sie den Mainstream erreicht, heißt es nicht, dass sie vorher nicht existiert hat
- The Fall of Men has been greatly exagerated / Rebecca Solnit.
- Common Cyborg
When I tell people I am a cyborg, they often ask if I have read Donna Haraway’s ‘A Cyborg Manifesto’. Of course I have read it. And I disagree with it. The manifesto, published in 1985, promised a cyberfeminist resistance. The resistance would be networked and coded by women and for women to change the course of history and derange sexism beyond recognition. Technology would un-gender us. Instead, it has been so effective at erasing disabled women that even now, in conversation with many feminists, I am no longer surprised that disability does not figure into their notions of bodies and embodiment. Haraway’s manifesto lays claim to cyborgs (‘we are all cyborgs’) and defines the cyborg unilaterally through metaphor. To Haraway, the cyborg is a matter of fiction, a struggle over life and death, a modern war orgy, a map, a condensed image, a creature without gender. The manifesto coopts cyborg identity while eliminating reference to disabled people on which the notion of the cyborg is premised. Disabled people who use tech to live are cyborgs. Our lives are not metaphors.
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They like us best with bionic arms and legs. They like us deaf with hearing aids, though they prefer cochlear implants. It would be an affront to ask the hearing to learn sign language. Instead they wish for us to lose our language, abandon our culture and consider ourselves cured. They like exoskeletons, which none of us use. They would never consider cyborg those of us with pacemakers or on dialysis, those of us kept alive by machines or made ambulatory by wheelchairs, those of us on biologics or anti-depressants. They want us shiny and metallic and in their image.
Ich gebe zu noch nie so darüber nachgedacht zu haben. Natürlich gibt es Cyborgs, natürlich leben sie unter uns. Natürlich ignorieren wir sie. Fuck that.
- Chelsea Cain im Interview über ihren neuen Comic Man-Eaters am besten zusammen lesen mit dieser Review / In dem Comic Man-Eaters geht es um Frauen die während ihrer Periode zu unkontrollierbaren Werkatzen werden. Daraus resultieren Oppression und Dystopie. Der kritisierte Punkt ist, dass Cain in ihrem Comic, Trans Menschen nicht anspricht und laut Interview auch nicht plant anzusprechen. Das ist mindestens schade und das nicht nur weil es eine Bevölkerungsgruppe auslässt, sondern auch, weil es für die Story sicherlich spannend wäre.
ABSCHLUSS
Ich möchte jetzt meinen Baseball Manga weiterlesen. Daher finit. <3
P.S. Ich kenne jetzt zwei weitere Songs in denen mein Name prominent gefeatured wird. Einer davon ist von Bushido. Das ist was Gutes oder?