Die Fotos sind nicht ausreichend. Es scheint als ob die Kamera weiter schauen kann als ich. Aber hallelujah war es neblig heute morgen. Als ob die Wolke den Schillerpark komplett aufessen wollte.
Im Hintergrund läuft das neue Julien Baker Album. Ich weiß nicht was ich genau an ihrer Musik finde. Sie ist schön, emotional und irgendwie laut ohne tatsächlich laut zu sein. Musik bei der ich gerne mitbrüllen würde, manchmal, aber die das irgendwie nicht erlaubt. Zumindest war das vor ein paar Jahren im Heimathafen Neukölln der Fall.
Ich bin jetzt seit Montag an einer Schule. Das Praxissemester dauert bios zu den Sommerferien. Alles wackelt noch ein wenig und fängt gerade an Wurzeln zu schlagen und sich auszubalancieren. Kommt drauf an ob die sechsten Klassen bald wieder in die Schule können. Auf jeden Fall bin ich bis jetzt in einer feinen Klasse, die genau so locker und angenehm ist, wie ich es mir irgendwie immer gewünscht habe. Wenn die Kids nicht mehr am Tisch sitzen wollen, dann können sie sich während der selbstständigen Arbeit einen Teppich nehmen und sich auf den Boden setzen. Und wenn sie keine Lust mehr haben oder ihre Arbeuit getan ist, dann sitzen sie gemeinsam auf einem anderen Teppich und lesen in Sachbüchern. Sie freuen sich über abgefahrene Bilder, fragen was denn eine Eiswüste sein soll, wenn Wüsten doch aus Sand sind.
In den letzten Wochen bin ich ein paar Mal über die eine oder andere Fan Fiction gestolpert. Es war scheinbar „Femslash“ Monat. Eine neue Welt, aber auch schöne Geschichten. Hier geht es um eine Tochter von Aragorn und Arwen, die für einen Frieden mit den Haradrin verheiratet werden soll. An der Stelle kann und will ich keine literarische Kritik äußern. In das Minenfeld begebe ich mich nicht. Aber ich habe mich warm und fuzzy gefühlt, während ich das gelesen habe. Und heck, das ist was gutes. Und am Montag hatte ich plötzlich sechs Kapitel von einer Geschichte über Diana (Wonder Woman) und Etta Candy, die zusammen neue Spioninnen ausbilden sollen und es sprühen Funken. Ah, schöne Ablenkungen.