The Armored Saint von Myke Cole – Suffer no Wizard to Live

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Myke Cole hat bisher Military Sci-Fi geschrieben. Mit seiner Shadow Ops Trilogie und der darauf folgenden The Reawakening Trilogy habe ich ihn aus dem Augenwinkel mitbekommen, gute Dinge über ihn und seine Bücher gelesen und Lust bekommen meine Nase da mal reinzustecken. Als bekannt wurde, dass er eine Fantasy Serie für Tor schreiben würde, bin ich erst Recht aufmerksam geworden und habe mich sehr gefreut, als mich eine Advanced Reading Copy von The Armored Saint aus meiner Inbox heraus anlächelte.

Suffer no wizard to live.

Heloise ist die Tochter des Factors Samson, er schreibt Briefe für die die es nicht können und tauscht diese gegen Ware ein. Sie hilft ihm dabei. Eigentlich ist sie alt genug um bald zu heiraten, aber ob sie das will und wen, das weiß niemand genau. Die beiden leben in einer mittelalterlich angehauchten Welt, die stark nach imperiellem Fantasy Warhammer riecht. Es gibt einen Imperator und eine Art Inquisition (The Order genannt), deren Pilger durch die Lande reisen und einfache Menschen mit ihrer strengen Auslegung des religiösen Textes terrorisieren. Der Writ, eben dieser Text, ist als Antwort auf Dämonen entstanden und liefert Lebensgrundlage und Regeln für jede Person. Magie ist verboten und wird mit dem Tode bestraft. Es wird davon ausgegangen, dass Nutzer von Magie eine Tür öffnen, um eben diese zu verwenden und durch diese Tür würden Dämonen in die Welt kommen. Deshalb wird nicht lange gefackelt, sondern sofort getötet. Für Menschen wie mich klingt das nach Fanatismus, Humbug und es baut sich während des Buches das Gefühl auf, dass hier nur ein Buch genutzt wird, um Macht zu erhalten, nicht weil tatsächlich irgendwo Dämonen lauern.

Heloise und ihr Vater werden Zeugen einer Truppe Pilger, die auf dem Weg zu einer befreundeten Familie sind. Da der Orden nie mit positiven Absichten unterwegs scheint, baut das Bucht hier schnell Spannung auf. Es vergeht keine Sekunde in der ich an den Fähigkeiten und der Gnadenlosigkeit dieses Ordens, sowie an der Machtlosigkeit der einfachen Menschen gezweifelt habe. Hier ist nun Heloise, ein wenig engstirnig, jung, unsicher, wütend, sehr verliebt in die Tochter des Schmiedes und verloren in einer gewalttätigen Welt. Sie widersetzt sich dem Orden und zieht somit ihr gesamtes Dorf in Richtung Untergang.

The Armored Saint ist düster, bedrückend und irgendwo stressig. Ich habe zwischendurch eine Pause eingelegt. Myke Cole schafft es eine Art von Druck aufzubauen, die von vermeidlichem Unheil und einer gewissen Unvorhersehbarkeit ausgeht. Auch wenn das Cover des Buches einen wichtigen Plotpunkt verrät, so ist dieser hinter diversen Wendungen und Überraschungen gut versteckt. Die Welt, in der der Writ herrscht, ist gut ausgebaut. Die Charaktere handeln nachvollziehbar, sind moralisch vielseitig und landen in eben diesen Situationen, die eine fanatische religiöse Gesellschaft interessant machen. Wer interpretiert was wie und sollten sie dem Text in absolut jedem Moment folgen, auch wenn er vor ihren Augen missbraucht wird? Vor dem Hintergrund von Treue, Familie und tiefem Glauben an das Gute, wie auch immer es aussehen mag, sorgt The Armored Saint für viel Spannung, Überlegungen und schnelle Atmung.

Als Anfang einer Trilogie macht The Armored Saint einen sehr guten Job. Der Cliffhanger ist nervenaufreibend genug, es werden einige Steine ins Rollen gebracht und die Erwartungen an die weiteren Teile fangen an sich in meinem Hinterkopf aufzuhäufen. Ich hätte gerne mehr als diese 190 Seiten gehabt. Und das ist ein wirklich gutes Zeichen.

The Armored Saint erscheint am 20. Februar 2018 und dürfte in Buchläden eures Vertrauens erhältlich sein. Das Ebook erscheint ohne DRM. Die zwei Teile danach heißen The Queen of Crows und The Killing Light.

Ich habe eine Kopie des Buches via Netgalley erhalten.

Gerne gelesen hat:

Lele

Wurde von einer Horde wilder Otakus aufgezogen und hat sich danach der westlichen Comicwelt gewidmet. Leles Spinnensinn klingelt wann immer jemand fragt „Warum heißt er eigentlich BATman, wenn er doch eigentlich der Gute ist?“. Er bringt eine umfangreiche Erfahrung in der Comicindustrie mit und die teilt er gerne mit jedem, egal ob er nun davon hören will oder nicht. Immer gut gelaunt spezialisiert sich Lele neben den Comics vor Allem auf Musik. Falls es eine japanische Underground-Band gibt, in der 4 Schulmädchen auf Gummihühner die Werke Mozarts nachspielen, so hat Lele schon ein Interview geplant, ein T-Shirt der Band im Schrank und ein Tattoo der Frontsängerin auf seinem Knöchel. „Also ich habe ja die Bücher gelesen…“ – Lele Lucas

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