Das Reeperbahn Festival ist eines der größten Showcase Festivals dieser feinen Erde. Hunderte Bands spielen an vier Tagen teilweise mehrere Shows und neben den üblichen Industriemenschen fallen eine Menge ganz einfache Musikfans über die Reeperbahn her. Wir waren auch dabei und haben ein paar sehr coole Interviews geführt. Die wollen wir an dieser Stelle alle an einem Ort präsentieren.
Die Interviews
Insgesamt haben Anh und ich während des Festivals fünf verschiedene Bands interviewt und zahlreiche Konzerte gesehen. Wir waren von Mittwoch bis Sonntag unterwegs, sind von Party zu Konzert zu Party geschlendert, haben über Rap-Sticker geredet und persönliche Erfolge gefeiert. Wir haben alte Bekannte getroffen, ich habe berühmte Menschen nicht erkannt und Anh hat ganz locker mit ihnen geredet und MC Salwation kennt wirklich jeden. Glückwunsch noch mal zum Preis! Also, Interviews, fünft Stück. Vielleicht gehen wir chronologisch durch das Festival. Ich klaue ein wenig aus den einzelnen Podcast Texten die bereits geschrieben wurden. Demnach geht es los mit den…
DIVES
Das erste Interview des Festivals fand auf einer riesigen Schlange auf einem Kinderspielplatz statt. Die DIVES fanden das erst nicht so gut. Das Interview war dann aber trotzdem sehr schön, lustig und insgesamt sehr interessant. Es geht um die anfänglichen Schwierigkeiten der Band, um das Lernen von Instrumenten, um Frühsport und um die Entfernung des Autos zur Rastplatztoilette.
Finna
Finna war zum Frühstück zu Gast. Es wurde ein wenig gegessen und deutlich mehr erzählt. Sie hat schon immer ihr Ding gemacht. Sie hat die Musicalschule abgebrochen, um eigene Texte und Songs zu produzieren. Sie will nichts von der gespielten Coolness der Musikbranche wissen. Und ist in ihren Texten explizit politisch, denn Musik ist immer politisch und das ist klar und wichtig. Für ihre Texte nutzt sie ihr eigenes Leben, spricht von Stärken, Schwächen, davon Mudda und Schlampe zu sein und davon, dass es da keinen Widerspruch gibt. Momentan arbeitet sie an ihrem Debutalbum.
Dope Calypso
Dope Calypso haben ihr Interview spontan nach vorne verlegt, also haben wir uns schon um 10 Uhr vor dem Festival Village getroffen. Sänger Miklos hatte einen gigantischen Kater, daher musste Kaffee ran. Den haben wir gefunden, gut dass ich am Tag davor ein Konzert in einem Café besucht hatte. Dope Calypso ist eine sehr zügig und äußerst produktiv arbeitende Band, vier Alben in vier Jahren. Die beiden sind super unterhaltsame und nette Menschen, auch mit Kater oder gerade wegen des Katers. Jetzt singe ich weiter von „Sharks in the Sea of Love“…
Cari Cari
Das Duo aus Österreich macht wunderbar atmosphärische, vom Western bewohnte Musik. Alexander und Stefanie sind sich ihrer Sache sicher, haben einen ausgeprägten Sinn für Design und machen Musikvideos, wie andere Filme. Am 12.01. spielen sie in der Kantine am Berghain und die Erfahrung vom Reeperbahn Festival macht das Konzert zu einer ganz klaren Empfehlung. Ihr Debutalbum ist am 2.11. erschienen!
LIFE
LIFE sind eine waschechte britische Punkband. Das Punk bezieht sich, wie ihr im Interview erfahren könnt, weniger auf die Musikrichtung, als auf die Attitüde. Mez und Stew haben von früheren Projekten, von ihrem kommenden zweiten Album und einer Menge mehr erzählt. Ihr aktuelles Album läuft bei mir immer noch sehr gerne und ihr Konzert im Headcrash war eines meiner Highlights des Festivals.
Scotch & Water
Für das Interview mit Scotch & Water saßen wir in einem sehr sonnigen Zimmer und haben und über die Pläne, der noch relativ neuen Band, unterhalten. Die Band hat bisher eine EP und der Song „Running“ verspricht eine allerbeste Zukunft. Jetzt geht es erst Mal auf die About Songs Christmas Tour. Daneben stehen ein Iranistikstudium und vielleicht eine kleine Hütte in Dänemark, in der neue Songs geschrieben werden. Die Band sieht das Ganze mit einer entspannten Ernsthaftigkeit, am Ende wollen sie gerne immer noch in Jogginghose eine Milch kaufen gehen können.
Die Konzerte
Wir haben sehr viele gute Bands gehesen. Ich kann an dieser Stelle nur die richtig vorstellen, die ich gesehen habe. Am besten geht das vielleicht mit ein paar Bildern. Persönliches Highlight waren die Petrol Girls mit ihrem wuchtigen feministischen Hardcore Punk. Außerdem sehr gut waren Jaguwar, Goat Girl, Asylums, Nelson Can und am Ende Kala Brisella.
Die Fotos hat Lele Lucas im Rahmen des Reeperbahn Festivals gemacht. Vielen Dank an die Bands und zuständige Promomenschen für die Organisierung der Interviews und die Zeit. Außerdem Dank an Anh für die Matratze und Freddie fürs fixe Einschlafen. Ein hoch auf die Kleine Pause und Pommes mit gerade genug Mayo. Bis zum nächsten Mal?