Grave Importance

Ende gut alles gut? – Grave Importance von Vivian Shaw

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Greta Helsing musste so einiges durchstehen. Erst musste die Ärztin für nicht-menschliche Wesen mit einem Wesen klarkommen, dass sich von Wut und Angst ernährte und Menschen anstiftete böse Dinge zu tun. Mit Hilfe einiger freundlicher Vampire und einem tatkräftigen Wissenschaftler konnte sie das Übel überwinden und kam dabei einem Vampyr namens Varney etwas näher. Ein paar Monate später wurde sie in Paris von Vampiren entführt, die es für richtig hielten Glitzer aufzutragen. Hier entkam sie ohne Hilfe und kehrte mit der gesammelten Truppe zurück, um den Bösewichten ordentlich eins auszuwischen.

Jetzt geht es erneut rund für unsere Heldin. In Grave Importance soll sie ein Spa für Mumien für ein paar Monate übernehmen, der aktuelle leitende Arzt wird anderswo gebraucht. Sie ist außer sich vor Freude und natürlich passieren gleichzeitig schlimme Dinge, es gibt ein neues Mysterium und ALLES ist in Gefahr.

Sie reist also nach Marseille, um sich dort einer sehr gut ausgerüsteten Klinik anzunehmen. Die eine Hälfte der Zeit wird sie nun damit verbringen von ihrer Arbeit, den tollen Umständen und dem ganzen Geld, was in der Anlage steckt, zu schwärmen. Die andere Hälfte wird sie wenig schlafen, sich nur von Kaffee ernähren und zu viel arbeiten. Business as usual.

Gleichzeitig sind Ruthven und Grisaille in Rom unterwegs. Letzterer ist ein weiterer Vampir, den die Truppe in Paris aufgegabelt hat und der in einer Beziehung mit Ruthven ist. Hier treffen sie auf zwei engelsgleiche Figuren, die nichts gutes vorhaben und Ruthven prompt verfluchen. Es bleibt nichts als Dr. Faust in der Hölle anzurufen, um den alten Vampir zu retten. Man könnte meinen hier beginnt eine Jagd gegen die Zeit oder die Verfolgung der zwei mysteriösen Wesen. Falsch gedacht. Stattdessen geht es weiter um Mumien, die aus unerfindlichen Gründen abklappen. Hier kommt eine superreiche, sehr alte und auf magische Weise immer noch sehr gut aussehende Frau ins Spiel. Aber auch die ist nicht der richtige Bösewicht. Den sucht mensch verzweifelt. Am Ende gilt es natürlich wieder einmal die Welt zu retten und selbst das fühlt sich an wie ein wenig schmackhaftes und nicht sättigendes Essen.

Um ehrlich zu sein, waren die Worte „Spa für Mumien“ genug um gigantischen Enthusiasmus in mir zu wecken. So habe ich im Voraus nicht so sehr an die Kritikpunkte an Helsings letztem Abenteuer gedacht. Nach ein paar Seiten wurden sie mir aber sofort wieder bewusst. Alle sind so unglaublich reich, alle so unglaublich stylisch und außer Greta hat keine Frau mehr als einen Satz zu sagen. Ich konnte gut versinken, weil das Buch mir nie große Dinge versprochen hat. Also außer der Freude über ein Spa für Mumien und Zeit mit Charakteren, die ich cool finde. Aber es war immer mit einem flauen Gefühl. Es gab keine tatsächliche Gefahr, zumindest nicht direkt, jede „schlimme Sache“ ™ wurde schnell abgewandt und irgendwie waren alle meistens so verliebt, dass eh alles andere egal war.

Über das Ende möchte ich gerne lange und ausgiebig schimpfen. Aber das wäre gegenüber potentiellen Leser*innen nicht fair. Sollte es die denn jetzt noch geben? Schon. Einfach um die Reihe abzuschließen, kurz in einem Spa zu versinken und damit ich bitte nicht alleine bin, wenn ich mich über dieses finale Buch, in einer sonst sehr unterhaltsamen und guten Reihe, ärgere.

Ich habe Grave Importance als Leseexemplar vom Verlag bekommen. Es ist bereits erschienen und sollte demnächst auch im Buchladen des Vertrauens erhältlich sein. Es gibt zwei Ausgaben, die eine ist deutlich preiswerter.

About the Author

Lele

Wurde von einer Horde wilder Otakus aufgezogen und hat sich danach der westlichen Comicwelt gewidmet. Leles Spinnensinn klingelt wann immer jemand fragt „Warum heißt er eigentlich BATman, wenn er doch eigentlich der Gute ist?“. Er bringt eine umfangreiche Erfahrung in der Comicindustrie mit und die teilt er gerne mit jedem, egal ob er nun davon hören will oder nicht. Immer gut gelaunt spezialisiert sich Lele neben den Comics vor Allem auf Musik. Falls es eine japanische Underground-Band gibt, in der 4 Schulmädchen auf Gummihühner die Werke Mozarts nachspielen, so hat Lele schon ein Interview geplant, ein T-Shirt der Band im Schrank und ein Tattoo der Frontsängerin auf seinem Knöchel. „Also ich habe ja die Bücher gelesen…“ – Lele Lucas

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