2013 kamen ein paar ALEX Kollegen ganz begeistert von einem Festival zurück und erzählten von dieser tollen französischen Band namens Yalta Club, die so viel Spaß gemacht hätte. Bei dem Festival entstand auch dieses kleine, feine Video.
Bald danach spielte die Band beim Berlin Festival und wir tanzten uns die Beine durch den Kopf. Verdammt, das war ein tolles Konzert. Dann noch mal im Bi Nuu und im Magneten. Vielleicht auch noch mal woanders. Aber immer war Yalta Club diese vor Freude sprühende Band, lustig, energetisch und absolut tanzbar.
Das ist sie immer noch. Es ist nur eine Prise Ernst dazu gekommen. Außerdem scheinen sie sich Kapinsky’s „Outrun“ ganz intensiv angehört zu haben. Die Musik hat plötzlich eine heftige, elektronische Note. Die hat sich schon bei „The Door“ abgezeichnet. Aber, dass es so doll reinhauen würde, das hab ich nicht erwartet.
Wer also zu Yalta Club geht um die Songs vom ersten Album zu hören, muss sich mit Highly Branded in einer komplett neuen Version zufrieden geben. Sonst gab es da nichts zu hören, kein Golden Boy, keine sexy Feuerwehr Männer, keine Radioshow. Um ehrlich zu sein hat mich das ein wenig enttäuscht. Ich mag diese Songs einfach sehr gerne und hätte sie zu gerne wieder live erlebt.
Stattdessen gab es Songs vom kommenden Album zu hören. Die erscheinen wie bereits erwähnt deutlich ernster. Der doppelte Boden, bei dem auf amüsante Weise erste Themen besungen wurden scheint verschwunden. Die amüsante Weise ist harten Beats gewichen. Vielversprechend sind sie trotzdem diese neuen Songs. Und wenn ihnen mehr Zeit gegeben ist, zum Beispiel mit Hilfe des kommenden Albums, dann sollte dieses neue Yalta Club auch besser gefallen. Getanzt wurde trotzdem, nur eben anders.
Eine Sache, die mich wirklich etwas gestört hat, ist das Recyceln von Songs. Yalta Club haben schon bei den anderen Shows eine Art Choreographie gefahren. Was okay war, nur ist es nach 5 Konzerten halt aufgefallen. Ein Teil dieser durchgeplanten Show ist der akustik Song in der Menge. Dieses Lied ist immer eine wunderschöne Sache, aber ein neuer Song und kein bereits im „richtigen“ Set gespielter Song, würde mich hier glücklicher machen. Irgendwas stimmt dann einfach nicht, wenn nur die Singles noch einmal gespielt werden. Das hat eine kalkulierte Art, die zwar absolut verständlich sein mag, aber nicht glücklich macht.
Am Ende bleibt die Frage nach der Entwicklung einer Band. Das Bedürfnis immer die gleiche Erfahrung mit leichten Veränderungen zu haben und am liebsten ewig zu behalten. Und dieses Bedürfnis ist hier fehl am Platz. Yalta Club haben sich weiterentwickelt, positiv denke ich. Und das ist gut so.